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12.08.2012

So rein wie Schnee

Sie lag im frisch gefallenen Schnee, er war so frisch, dass es sich wie Puderzucker anfühlte und aussah. Kalter Puderzucker, eiskalter Puderzucker. Er erinnerte sie ein wenig an ihre Seele oder wie sollte man sonst die Stelle im Körper die einen zu zerstören droht. Sie wollte schon immer ohne Emotionen sein, doch sie wusste nicht, dass es sich so an fühlen würde. Ja sie lachte, lächelte, regte sich auf, doch sie spürte nichts nur dieses kleine Etwas das sie umzubringen drohte. Sie befand sich genau im Herz, aber warum nur? Das Herz sollte doch bloss Blut durch die Adern pumpen, sonst nichts. Leider war dies eine der grössten Lügen der Menschheit, das Herz war viel mehr. Sie schloss die Augen, fühlte die Schneeflocken auf ihrem Gesicht schmelzen und lauschte auf ihr Herz. 
Dumdum, Dumdum
Es klopfte in einem regelmässigen Takt, unermüdlich, es würde erst an ihrem Todestag aufhören.
Dumdum, Dumdum.
Es wollte nicht still sein, es wollte nicht aufhören die Leere zu fühlen, obwohl es nur dazu gedacht war um Blut zu pumpen. Sagen die Wissenschaftler. Doch was ist denn der kleine Teil ganz nah am Herzen der ihre Gefühle verschlingt, wie ein gieriges Monster, und nur eiskalte Lehre zurücklässt. Perfekte, emotionslose Lehre, so rein wie nur zwei andere Gefühle: Hass und Liebe. Diese trieben sie in den Abgrund, diese brachten sie dazu all das  durchzustehen, doch sie wusste nicht ob sie ohne diese Emotionen besser dran war als zuvor. Sie lauschte dem Blut das durch ihre Adern floss, in ihren Schläfen pumpte, sich in ihrer Hauptschlagader so falsch anfühlte. Sie war schon lange Tod, allerdings galt es nur für das was die Gläubigen Seele nennen. Sie nahm am Leben teil, jedoch spürte sie nichts, überhaupt nichts nur Leere und sie sah alles durch einen Schleier, wie in einem Traum. Alles war da, doch nichts real. Sie beobachtete sich gerade selber wie sie im Schnee lag, so einsam und verlassen, und sie konnte es nicht glauben doch als sie auf den reinen Schnee blickte, erkannte sie sich selbst dort wieder. Besser gesagt ihre Seele und ihre Haut. So unschuldig, so weich, so wunderschön, doch nun waren die beiden verunstalten, hässlich und von tiefen Narben durchzogen, doch der Schnee würde schmelzen und eine genauso schöne Jahreszeit würde anbrechen, doch sie....würde für immer verunstaltet bleiben.

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